Facebook, Google Buzz & Co.

Soziale Netzwerke und Schutz der Privatsphäre

Soziale Online-Netzwerke erfreuen sich seit einigen Jahren einer wachsenden Beliebtheit, insbesondere bei Jugendlichen.

Das gröβte Netzwerk Facebook zählt heute schon über 400 Millionen Nutzer weltweit. In der Woche vom 7. bis 13.März hatte die Plattform in den USA sogar erstmals mehr Besucher als die Suchmaschine Google.

Trotz ihres Erfolges werden die sozialen Netzwerke immer wieder wegen ihres Umgangs mit persönlichen Daten kritisiert.

Facebook: Neue Datenschutzbestimmungen

Zum zweiten Mal innerhalb kurzer Zeit hat Facebook seine Datenschutzbestimmungen geändert.

Bereits Ende 2009 hatte es viel Kritik gegeben, weil ab diesem Zeitpunkt die persönlichen Informationen der Nutzer standardmäßig öffentlich wurden, sofern die Betroffenen dies nicht wieder selber rückgängig machten. Viele Nutzer waren überrascht darüber, dass alle Netzwerkmitglieder plötzlich Zugang zu ihren Fotos und persönlichen Informationen erhielten.

Nichtsdestotrotz hat Facebook vor kurzem erneut Änderungen an seinen Datenschutzeinstellungen angekündigt: Im Hinblick auf den künftigen Einsatz zusätzlicher Dienstleistungen möchte das soziale Netzwerk Benutzerdaten an sogenannte „überprüfte Partnerseiten“ weitergeben. Facebook hat noch nicht bekanntgegeben, um welche Webseiten es sich dabei genau handeln soll, hat jedoch angekündigt, dass die Nutzer die Möglichkeit bekommen sollen, dieser Weitergabe zu wiedersprechen.

Die Verbraucherzentrale Bundesverband (VZBV) rät Facebook sogar, die Logik seiner Datenschutzbestimmungen „umzukehren“: Anstatt dem Nutzer die Notwendigkeit eines aktiven Widerspruchs aufzuzwingen („opt-out“), sollte bei jeder Nutzung seiner Privatdaten seine Erlaubnis eingeholt werden („opt-in“).

Google Buzz: Veröffentlichung privater Daten

Viele Beschwerden gab es auch über den Dienst „Buzz“ des Internetgiganten Google. Kurz nach seiner Einführung im Februar 2010 hatte das soziale Netzwerk private Kontakte seiner Benutzer öffentlich zugänglich gemacht. Ohne deren Einverständnis wurden öffentlich einsehbare Profile angelegt, die eine Liste von Personen enthielt, denen ein Benutzer „folgt“ oder die ihm „folgen“.

Diese Liste wurde automatisch anhand der Kontakte erstellt, mit denen der Benutzer über die E-Mail- und Chatdienste „G-Mail“ und „G-Talk“ am meisten Kontakt hatte. Google hat diese Probleme mittlerweile behoben und gibt dem Nutzer die Möglichkeit, selbst zu entscheiden, ob seine Kontaktliste veröffentlicht wird oder nicht.

Erhebliche Datenschutzmängel

Die “Stiftung Warentest” hat die obengenannten Datenschutzmängel in einem Test bekräftigt. Laut diesem Test bieten 8 von 10 getesteten Netzwerken keinen ausreichenden Schutz für personenbezogene Daten und Privatsphäre. Diebe können sich so oftmals ohne größeren Aufwand Zugang zu privaten Nutzerdaten verschaffen.

Kritisch sehen die Tester daneben auch insbesondere die Handhabung der persönlichen Nutzerdaten durch US-amerikanische Anbieter sozialer Netzwerke: So werden die Daten beispielsweise oft Dritten zur Verfügung gestellt.

Datenschutz: Tips für Facebook & Co.

Weitere Informationen über den verantwortungsvollen Umgang mit sozialen Netwerken sowie über Ihre Rechte in diesem Bereich finden Sie in unserem themenbezogenen Dossier „Soziale Netzwerke im Internet“.

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