Eurobarometer

Neue Umfrage zum Datenschutz

Die Europäische Kommission hat am 16. Juni 2011 eine neue Eurobarometer-Umfrage zum Datenschutz und zur elektronischen Identität veröffentlicht. Die Umfrage zeigt daß 3 von 4 Europäer die Preisgabe persönlicher Daten als etwas Alltägliches akzeptieren (gegen 59% in Luxemburg). Sie sind zugleich jedoch besorgt darüber wie Unternehmen, Suchmaschinen und soziale Netzwerke mit ihren Informationen umgehen.

Datenaustausch von Sorgen um Privatsphäre begleitet

In sozialen Netzwerken und Online-shops geben europäische Bürger persönliche Daten preis, darunter biographische (fast 90%), soziale (fast 50%) und sensible (fast 10%) Informationen. Der Zugang zum Dienst wird als Hauptgrund für die Preisgabe solcher Informationen angegeben.

64% der EU-Bürger gegen 34% der Luxemburger sind der Meinung daß der Staat immer mehr persönliche Informationen sammelt.

Am meisten befürchten die Nutzer, daß sie beim Online-Kauf einem Betrug zum Opfer fallen (55% der Befragten), daß Informationen ohne ihr Wissen in sozialen Netzen verwendet werden (44%) und Unternehmen Daten ohne ihre Zustimmung austauschen. (43%).

Verwaltung perönlicher Daten und elektronische Identität

62% der Befragten geben zum Schutz ihrer Identität nur die erforderlichen Mindestangaben an (76% in Luxemburg). Im Internet benutzen 4 von 10 Nutzer Strategien um Spam zu begrenzen und 23% ändern die Sicherheitseinstellungen ihres Browsers. In Luxemburg sind es 64%, die sich gegen unerwüschte Mails wehren. Das Großherzogtum befindet sich sogar an der Spitze Europas bei der Löschung von Cookies (53% gegen 35% in der EU) und wenn es darum geht den Schutz der Privatsphäre in den Einstellungen der Browser zu erhöhen (31% gegen 22% in der EU).

58% der Internetnutzer lesen Datenschutzerklärungen, wobei diese nicht von allen verstanden werden. Wenn Nutzer sie lesen, gehen sie vorsichtiger mit Daten um.

Drei Viertel der Europäer sind der Ansicht daß ihre Zustimmung zur Sammlung und Nutzung ihrer Daten erforderlich ist. Sie möchten ebenfalls von ihrem Recht vergessen zu werden Gebrauch machen: 75% wünschen sich, ihre persönlichen Daten jederzeit löschen zu können.

Das Vertrauen in private und öffentliche Organisationen

Die Bürger setzen ihr Vertrauen eher in öffentliche Behörden wie Krankenhäuser (78% in der EU gegen 90% in Luxemburg), Regierungen (70% in der EU gegen 88% in Luxemburg) und EU-Einrichtungen (55% in der EU gegen 73% in Luxemburg) als in Privatunternehemn wie Warenhäuser (39% in Europa und Luxemburg), Internetanbieter (32% in der EU gegen 49% in Luxemburg) und Onlinedienste (22% in Europa gegen 17% in Luxemburg).

Auf europäischer Ebene befindet sich Luxemburg unter den Ländern mit dem meisten Vertrauen in Institutionen und Firmen, die persönliche Daten verarbeiten. Die Bürger bleiben jedoch misstrauisch gegenüber Onlinediensten (soziale Netze, Suchmaschinen, usw.)

Die Rechte der Bürger

EU-Maßnahmen stoßen auf breite Zustimmung bei den Befragten: 90% sprechen sich für europaweit geltende Datenschutzrechte aus. Auch mehr als die Hälfte der Europäer sind der Meinung, daß Firmen, die Daten von Bürgern ohne deren Wissen benutzen mit einem Bußgeld bestraft werden sollten (in Luxemburg 47%).

Schließlich zeigt die Umfrage daß nur ein Drittel der Bürger über die nationalen Datenschutzbehörden Bescheid weiß.

Die Ergebnisse der Umfrage liegen pünktlich zur Vorbereitung einer Reform der EU-Datenschutzvorschriften vor. Diese werden modernisiert um die Entwicklungen neuer Technlogien und die Auswirkungen der Globalisierung zu berücksichtigen.

 

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