Ein Student aus Wien hat neue Fragen in Punkto Datenschutz im Zusammenhang mit Facebook aufgeworfen. Max Schrems wirft Facebook vor bereits gelöschte Daten zu speichern und Profile von nicht registrierten Nutzern zu speichern.
Nachdem er Facebook aufgefordert hat ihm alle über ihn gespeicherte Informationen zukommen zu lassen, schickte das soziale Netzwerk ihm eine CD mit einem PDF Dokument von über 1200 Seiten. Nach Analyse dieses Dokumentes entdeckte der Student daß Facebook alle Statusmeldungen, Kommentare, "Pokes", "likes", private Nachrichten, Chat-Nachrichten, Freundeanfragen, Einladungen, Zeit und Ort einer Verbindung, Fotos und Links speicherte. Er stellte ebenfalls fest, daß das soziale Netzwerk alle schon gelöschten Elemente, die nicht mehr auf dem Profil sichtbar sind, noch immer speicherte. Allerdings zeigte er sich besorgt über die Abwesenheit von anderen Datentypen. Es gibt zum Beispiel keine Daten über das Anklicken vom "Like"-Button auf Seiten außerhalbs Facebook. Es gibt auch keine Einzelheiten über die Behandlung von Bildern mit der neuen Gesichtserkennung.
Sehr beunruhigend ist, daß Facebook nicht nur Namen, Telefonnummern, Adressen oder geschäftliche Informationen über Nutzer sammelt, sondern auch über Nicht-Nutzer. Diese sogenannten "Ghost-Profile" würden via Synchronisation von Adressbüchern von Smartphones oder durch den Import von E-Mail-Konten gesammelt.
Nach der Einreichung von 22 Beschwerden bei der Datenschutzbehörde in Irland, hat diese eine Untersuchung über die Praktiken des sozialen Netzwerks eröffnet.