Facebook unter Verdacht: falsche Angaben zu Tracking-Cookies?

Der Hamburgische Beauftragte für Datenschutz und Informationsfreiheit Johannes Caspar verdächtigt Facebook nach einer umfangreichen Prüfung falsche Angaben über den Einsatz von Cookies zu machem. Caspar hält dem sozialen Netzwerk vor, Internet-Aktivitäten von Nutzern im Netz zu verfolgen selbst wenn diese ihr Konto deaktiviert haben. "Das Ergebnis der Prüfung erweckt den Verdacht, daß Facebook Trackingprofile der Nutzer erstellt", erklärte Caspar. 

Facebook wehrt sich gegen diese Vorwürfe. Dem Online-Netzwerk zufolge werden die vier verschiedenen Cookies vor allem für mehr Nutzer-Komfort, Personnalisierung, Sicherheit und Jugendschutz eingesetzt. Die Hamburger Datenschützer kamen aber bei ihren Tests zum Schluss "daß die Angaben von Facebook über den Zweck dieser Cookies im Wesentlichen nicht zutreffen". Laut Caspar speichert der Rechner einen Cookie mit dem Namen "datr". Wird dieser Cookies nicht gelöscht, kann Facebook es zwei Jahre lang nutzen, um mehr über den Benutzer zu erfahren. Die ID des Cookies wird immer dann an Facebook übertragen, wenn eine Seite besucht wird, auf der zum Beispiel der "Gefällt-mir-Button" eingebunden ist, auch wenn ein Nutzer sein Konto bei Facebook deaktiviert hat oder sogar wenn jemand der kein Mitglied des Netzwerks ist eine Facebook-Seite besucht.

Neben dem hier beschriebenen Fall geht auch der schleswig-holsteinische Datenschützer Thilo Weichert gegen Facebook-Fanseiten und den "Gefällt-Mir-Button" vor. Er fordert öffentliche Stellen in Deutschland auf, diese nicht mehr zu benutzen. Unterdessen möchte Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich bis zur Cebit 2012 einen allgemeinen Kodex für soziale Netzwerke entwickeln lassen.

 

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