Nach dem Artikel von RTL über Facebook-Gruppen

Die CNPD setzt sich mit Facebook in Verbindung und befasst die irischen Behörde

Nach der Veröffentlichung eines entsprechenden Artikels auf der Internet-Seite von RTL berichtete die nationale Presse über eine luxemburgische Facebook-Gruppe, in der trotz neutraler Gruppenbezeichnung einige Mitglieder offen fremdenfeindliche und diskriminierende Mitteilungen veröffentlicht haben. Die Gruppe mit der Bezeichnung "Fir an géint Asylantenheimer zu Letzebuerg" enthält Hunderte von Mitgliedern, einschließlich mehrerer Politiker und Pressevertreter.

Viele der Mitglieder zeigten sich daraufhin überrascht und schockiert, zu dieser Gruppe zu gehören, und distanzierten sich von ihrem Inhalt. Sie bestätigten außerdem, ohne eigenes Zutun und ohne ihr Wissen in die Gruppe eingetragen worden zu sein. Dieser Zwischenfall zeigt, welche Risiken ein zu umfangreicher Freundeskreis im Netz und soziale Netzwerke im Allgemeinen bergen.

In der Tat können Facebook-Nutzer Gruppen gründen, diese einem bestimmten Thema zuzuordnen und einen oder mehrere "Freunde" hinzuzufügen, die dann wiederum ihre eigenen "Freunde" hinzufügen können. Die vorherige Zustimmung der "Freund(e)" ist dazu nicht erforderlich, lediglich eine Benachrichtigung wird versandt. Die AGB von Facebook sehen eine entsprechende vorherige Zustimmung eines Nutzers nicht vor.

Selbst wenn die AGB grundsätzlich die Veröffentlichung illegaler Inhalte verbieten, versteht es sich von selbst, dass die Facebook-Betreiber nicht den Inhalt jeder einzelnen Gruppenseite überprüfen können. Andererseits jedoch gilt Facebook gemäß der EU- Datenschutzrichtlinie als mitverantwortlich für die auf Facebook getätigten Datennutzungen der Nutzer, da die Firma die Mittel für die Verarbeitung und alle "Basisdienste" für die Benutzerverwaltung bereitstellt.

Da die für Europa zuständige Facebook-Niederlassung sich in Irland vefindet, hat die CNPD umgehend ihren irischen Amtskollegen benachrichtigt; dieser überprüft zur Zeit die Facebook-Praktiken. Die Betreiber sollen ihre Geschäftsbedingungen so abändern, dass die Nutzer ihre Zustimmung (Opt-in) geben müssen, bevor sie zu einer Gruppe hinzugefügt werden können.

Update vom 21. Dezember 2011: Der irische Datenschutzbeauftragte hat die Ergebnisse seines Kontrollberichts zu Facebook veröffentlicht. Einer der Punkte, die Facebook zur Umsetzung empfohlen werden, ist eine verbesserte Möglichkeit zur Kontrolle von Gruppenmitgliedschaften.

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