Profile von Kindern in sozialen Netzwerken sind nicht genug geschützt. Zu diesem Schluss kommt ein soeben von der europäischen Kommission veröffentlichter Bericht über die Umsetzung der "Grundsätze für sichere soziale Netze in der EU“. Diese Vereinbarung zur Selbstregulierung für die Onlinesicherheit von Kindern wurde von 21 Unternehmen unterzeichnet.
Neelie Kroes, die für die Digitale Agenda zuständige Vizepräsidentin der Kommission, erklärte dazu: "Ich bin enttäuscht, dass die meisten sozialen Netze nicht dafür sorgen, dass die Profile Minderjähriger standardmäßig nur den Mitgliedern auf deren genehmigten Kontaktlisten zugänglich sind." Nur zwei getestete Websites (Bebo und MySpace) haben Standardeinstellungen, bei denen die Profile Minderjähriger nur den Mitgliedern auf der genehmigten Kontaktliste zugänglich sind, und nur vier Websites gewährleisten, dass Minderjährige standardmäßig nur von Freunden kontaktiert werden können (Bebo, MySpace, Netlog und SchülerVZ).
Auch wenn die Kommission einige Verbesserungen zum Vorjahr im Bezug auf die Information der Kinder feststellen kann, sind die Ergebnisse nicht zufridenstellend. Nach Angaben der EU-Kommission bewegen sich 77 % der 13- bis 16-jährigen und 38 % der 9- bis 12- jährigen Internetnutzer in Social Networks und diesen "jungen Leuten ist nicht ganz klar, welche Folgen die Online-Veröffentlichung so vieler persönlicher Informationen haben kann. Deshalb brauchen sie Hilfe von Eltern und Lehrern, denen wir aber mit Schutzvorrichtungen zur Seite stehen müssen, bis die Jugendlichen in der Lage sind, ihre Entscheidungen selbst in voller Kenntnis der Folgen zu treffen."