Am Vorabend des Europäischen Datenschutztages organiserte die luxemburgische Datenschutzkommission (CNPD) und das Interdisciplinary Centre for Security, Reliability and Trust (SnT) der Universität Luxemburg ein Rundtischgespräch zum Thema “Datenschutzrechtliche Herausforderungen in einer vernetzten Welt”.
Die Veranstaltung brachte Experten aus Recht, Industrie und Regulierung zusammen, um die Herausforderungen für den Schutz der Privatsphäre in einer digitalen und zunehmend verbundenen und vernetzten Welt zu diskutieren. Die Teilnehmer waren:
- Prof. Dr. Stefan Braum (Dekan und Professor für Strafrecht, Fakultät für Recht, Wirtschaft und Finanzen der Universität Luxemburg)
- Gérard Lommel (Vorsitzender, Nationale Datenschutzkommission)
- Michael Hofmann (Partner, Information Risk Management, KPMG Luxembourg)
- RA Prof. Dr. Stephan Ory (Rechtsanwalt und Honorarprofessor Universität des Saarlandes)
Die jüngsten Entwicklungen rund um die Bemühungen der NSA zur Datensammlung, die Fähigkeit von Smartphone Apps Standort und Verhalten ihrer Nutzer zu verfolgen, die Perspektive, dass Google und andere Internet- Unternehmen mittels Smart Meter-Technologien, Wecker oder anderen Geräten im Zeitalter des Internet der Dinge in das Schlafzimmer eindringen, zeigen, dass die bestehenden Datenschutzbestimmungen modernisiert werden müssen, wenn das Recht auf informationelle Selbstbestimmung seine Bedeutung beibehalten soll.
Vor dem Hintergrund der Debatte der Europäischen Union bezüglich der neuen Datenschutz-Grundverordnung wurde u.a. zu folgenden Themen Stellung genommen:
- Wie Bürger ermächtigt werden können, an Entscheidungsprozessen bezüglich eigener Daten teilzunehmen und mehr Kontrolle zu erlangen.
- Wie die neue Verordnung den Bürgern mehr Rechte verleiht, z.B. das Recht auf Entfernung, Datenportabilität, sowie umfassenderen und vereinfachten Zugang gewährt, und wie diese Rechte effizient durchsetzbar gestaltet werden können.
- Wie garantiert werden kann, dass die Auslegung und die Umsetzung der Datenschutzbestimmungen in den Mitgliedstaaten in einer einheitlichen Art und Weise stattfinden und ob dies eine ausreichende Antwort im Hinblick auf die Entwicklungen in anderen Teilen der Welt darstellt.