Den zahlreichen minderjährigen Nutzern muss in besonderem Maß Schutz und Unterstützung zuteil werden. Bei Kindern und Jugendlichen muss davon ausgegangen werden, dass die unterschiedlichen Risiken im Zusammenhang mit einer Veröffentlichung persönlicher Daten im Internet noch nicht vollständig bekannt sind und dass das Recht auf "informationelle Selbstbestimmung" und die anderen Rechte noch nicht im vollem Maß wahrgenommen werden können. Der Dienstanbieter muss bei Kindern und Jugendlichen also besondere Offenheit walten lassen: er muss absolut "aufrichtig" mit ihnen umgehen, beispielsweise dadurch, dass er sie nicht darum bittet, sensible Daten (über sich selbst, die Eltern oder andere) preiszugeben oder ihre Zustimmung (ohne diejenige der Eltern) zu nachträglichen Nutzungen zu anderen Zwecken oder zu gezielter Werbung zu geben. Minderjährige müssen außerdem gegen schlechte Absichten geschützt werden, z.B. durch technische "Trennwände" zwischen Erwachsenen-"Communities" und solchen für Kinder und Jugendliche.
In diesem Zusammenhang kommt Eltern und Erziehungspersonal eine besonders wichtige Rolle zu; beim Erlernen eines verantwortungsvollen Umgangs mit dem Internet, dem Kennenlernen der mit diesem Medium verbundenen Risiken und der damit zusammenhängenden Wahrnehmung von Rechten und Pflichten müssen die Kinder und Jugendlichen von ihnen unterstützt werden. Hierbei muss auch die wichtige Rolle der nationalen und regionalen Datenschutzeinrichtungen in Bezug auf die Sensibilisierung und Information hervorgehoben werden.